Infolge des Klimawandels kommt es in Deutschland immer häufiger zu Starkregen. Die Wassermassen fluten Keller und Tiefgaragen, reißen Autos und Bäume mit sich, schieben Schlammlawinen in Wohnhäuser. Was wir gestern in Berlin und Potsdam erlebt haben, wird uns noch häufiger begleiten. Der Deutsche Wetterdienst erwartet für die kommenden Jahrzehnte eine rund 50-prozentige Zunahme dieser katastrophalen Wetterlagen.
Die Anzahl der Regentage in der Region Berlin – Potsdam lag in den Jahren 1981 – 2010 bei durchschnittlichen 120 Tagen pro Jahr.
Die Anzahl der Starkregen – Tage hingegen bei 2 pro Jahr. Wenn wir also von ehemals 2 Starkregen-Tagen im Jahr ausgehen, wird es sich auf 3 Tage erhöhen. Wie massiv ein solches Ereignis wirken kann, haben wir gestern umfassend miterleben dürfen: geflutete Keller, versunkene Autos, wasserüberflutete Tunnel oder auch auf der Hauptstrasse SUP-paddelnde Anwohner.
Da die Kanalisation diese massiven Wassermengen nicht vollumfänglich aufnehmen kann, kam es zu Rückstau in zahlreichen Häusern. Was ist ein Rückstau (klick)?
Wenn der Keller geflutet wurde…
…kann man das entweder selbst beheben oder greift zum Notruf. Wer die 112 wählt, kann auf Hilfe hoffen, sofern diese Nummer erreichbar ist. Im Landkreis Oberhavel fiel der Notruf 112 gestern wegen Überlastung aus. Kommt dann die Feuerwehr zum Einsatz, um etwa den Keller auszupumpen, folgt in der Regel bald darauf der Gebührenbescheid.
Kommt die Feuerwehr, wird`s teuer
Wenn es sich nicht gerade um einen Brandeinsatz handelt, werden mitunter teils hohe Gebühren fällig. Wie hoch die Kosten im Detail ausfallen, bestimmt die Satzung einer jeden Gemeinde in der Regel selbst. Doch nicht alle Einsätze muss man bezahlen. Hier findest du eine kleine Übersicht (klick). So berechnet Potsdam pro Stunde und Einsatzkraft derzeit 63,20 EUR. Fahrzeuge, Geräte und Ausrüstungsgegenstände kosten bis zu 641,20 EUR – pro Stunde wohlgemerkt! Da kommt schnell eine ordentliche Summe zusammen. Anbei die Satzung der Feuerwehr Potsdams (klick).
Wer sich vor solchen Kosten schützen möchte, sollte sein Haus oder Wohnung über eine Elementarschadendeckung absichern. Für wenige Euro im Jahr ist man so vor den finanziellen Folgen von Starkregen, Überschwemmung & Co. geschützt. In der Regel wird dieser Versicherungsschutz in der Hausratversicheung und Gebäudeversicherung mit einer Selbstbeteiligung von 10 Prozent pro Schadenfall angeboten, die auf 500,- EUR begrenzt ist (Versicherer- und tarifabhängig).
Nicht auf die lange Bank schieben
Zehntausende Häuser werden womöglich zukünftig als gegen Elementargefahren „nicht mehr versicherbar“ gelten, weil sie in Risikozonen liegen. Aktuell erstellen Behörden und Versicherer neue Risikozonenkarten, aus denen die jeweilige Gefährdung durch Starkregen hervorgeht. Die bisher übliche ZÜRS-Kategorisierung in Gefahrenzonen, die als Grundlage für Gebäudeversicherungen dient, hat sich als für die Starkregeneinschätzung eher unbrauchbar erwiesen (obwohl ZÜRS für „Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen“ steht). Denn Starkregen tritt nicht nur an Gewässern auf, sondern potenziell überall, und dann wird es vor allem an Hängen und in Mulden gefährlich. Hausbesitzer in entsprechenden Risikozonen gehören damit möglicherweise zu den frühen Klimawandel-Geschädigten in Deutschland.
Solange die Zonen noch nicht neu verhandelt wurden, macht es Sinn noch schnell den Elementarschadenschutz abzuschließen.
Zum Hausratversicherungsvergleich: http://www.versicherungsmakler-potsdam.com/wohnung-haus/hausratversicherung/
Zum Wohngebäudeversicherungsvergleich: http://www.versicherungsmakler-potsdam.com/wohnung-haus/gebaeudeversicherung/
Du hast Fragen oder benötigst Hilfe bei einem Schadenfall? Komm auf uns zu: schreibe in den Chat oder vereinbare einen Telefontermin (klick).