EZB-Entscheid zur Zinspolitik – DAX im freien Fall, Finanzierungen weiterhin attraktiv

EZB-Entscheid zur Zinspolitik

Wie zu erwarten war, hat EZB-Chef Mario Draghi am 3.12.2015 den Leitzins unangetastet belassen. Die Zinsen bleiben somit vorerst weiterhin auf einem Rekordtief von 0,05 Prozentpunkten; das Umfeld für Finanzierungslösungen ist damit weiterhin äußerst attraktiv.

Während Sparer also auch auf weitere Sicht nicht auf steigende Zinserträge hoffen dürfen, freuen sich andererseits Bezieher von Krediten, Darlehen & Co..

Doch ist das wirklich so?

Während man auf EZB-Seite fordert, weitere Finanzmittel in den Markt zu bringen, beeindruckte das die Bankenlandschaft in der Vergangenheit eher wenig; die Kreditvergabe verlief zu schleppend. Grund genug auch den Einlagenzins der Notenbank anzupassen: statt 0,2 Prozent müssen Banken künftig 0,3 Prozent (Straf-) Zinsen für Geld zahlen, das sie bei der EZB parken. Ob man Banken damit zur Kreditvergabe bewegen kann oder ob die Strafzinsen auf die Sparer/Anleger umgelegt werden, bleibt abzuwarten.

Des einen Freud, des anderen Leid.

Günstige Baufinanzierungen dürfte es nach der EZB-Entscheidung somit vorerst weiterhin geben, doch Bonitäts- wie Sicherheitsanforderungen an künftige Darlehensnehmer werden sich parallel zur Mittelvergabe der Banken anpassen. Ein erhöhter Mindesttilgungssatz und/oder schärfere Anforderungen an das Haushaltseinkommen dürften die Folge sein, um nur ein paar Details aufzuzählen.

Da das Bundesfinanzministerium seine Pläne für eine veränderte Besteuerung von Investmentfonds verkündete, verschärft sich die künftige Situation für Sparer, eine geeignete Anlageform zu finden.

Fazit:

Auch wenn Anleger die EZB-Entscheidung kopfschüttelnd zur Kenntnis nahmen und den DAX auf Talfahrt schickten, bleibt das Zinsumfeld für Wirtschaft wie Privatpersonen vorerst äußerst attraktiv. Ob man davon in der Praxis jedoch auch Gebrauch machen kann, bleibt den Kreditvergabeanforderungen der Banken überlassen.

Sparer hingegen sind bereits jetzt vor den Kopf gestoßen worden, da kaum noch nennenswerte Zinserträge erzielt werden können und andererseits die anberaumte, verschärfte Besteuerung von Anlagen in Investmentfonds zunehmend erschwert wirkt.

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