Zeit für mehr Finanzwissen
Bisher war Bayern über viele Jahre das einzige Bundesland mit einem eigenständigen Fach “Wirtschaft und Recht”. Mittlerweile haben mehrere Bundesländer das Fach Wirtschaft auf den Lehrplan gesetzt, allerdings nicht als Pflichtfach.
Baden-Württemberg hat zum Schuljahresbeginn als erstes Bundesland das Pflichtfach Wirtschaft ab der 5. Klasse eingeführt (offiziell: „Wirtschaft/Berufs- und Studienorientierung“). Damit findet eine seit vielen Jahren nicht nur von Ökonomen erhobene Forderung endlich ihre Umsetzung.
Wie dringend nötig mehr Bildung auf diesem Gebiet ist, illustriert eine bundesweite Umfrage unter 1.600 Jugendlichen: Rund 22 Prozent bezeichnen ihr Finanzwissen als „mangelhaft“ oder „ungenügend“. Ein „sehr gut“ erteilen sich lediglich 5 Prozent. Im Schnitt bewerten die Jugendlichen ihre diesbezüglichen Kenntnisse mit einer 3,4 (nach Schulnoten). Den Begriff „Rendite“ können nur 43 Prozent der Jugendlichen erklären.
Konsequenterweise würden es 95 Prozent der Befragten begrüßen, wenn „Finanzwissen“ als Schulfach in der Breite eingeführt würde. Man darf hoffen, dass die 15 verbleibenden Bundesländer den Ruf hören.
Das Fach Wirtschaft in unserer Region
Auch in Berlin werden vereinzelt bereits Projekte, Wahlpflichtfächer, Grundkurse, Praktika und Arbeitsgemeinschaften zum Thema Wirtschaft angeboten in welchen Schüler über Themen wie Geldanlagen, Existenzgründung oder den sinnvollen Umgang mit Taschengeld aufgeklärt werden. Ein Beispiel hierfür ist das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Berlin-Spandau.